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Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

Oft liest man in diesem Forum das Gemecker darüber, dass die Rente ja so viel niedriger als die Pension wäre. Und das stimmt natürlich. Trotzdem sollte man vielleicht auch mal in eine andere Richtung vergleichen, zum Beispiel mit normalen Selbstständigen, welche nicht in die Rente einzahlen.

Ich habe studiert und eine ordentliche Stelle. Auf meinem Rentenbescheid steht eine zu erwartende Rente von etwa 2.400 Euro. Auf 12 Monate und zur Sicherheit mal auf 25 Jahre gerechnet (kann ja passieren) sind das 720.000 Euro.

Diese 720.000 Euro muss der Solo-Selbstständige mal eben nebenher ansparen.

Ja, heutzutage in der ETF-Welt etwas einfacher als früher, trotzdem nicht mal ebenso gemacht. Viele, viele Menschen kennen das gar nicht und vertrauen auf die Versicherungsbranche. Dort gibt es aktuell natürlich bestenfalls Inflationsausgleich, sodass 700k und mehr tatsächlich gespart werden müssen.

Also, lieber schau ich zu, dass ich die Lücke z.B. zu einem hessischen Lehrer in Pension (3.670 Euro) schließe, indem ich fleißig in A1JX52 investiere und nebenher mein Haus abzahle, als dass ich mich darüber beschwere, dass ich vom Staat weniger bekomme. Denn im Vergleich zu einem Selbstständigen bekommt man schon eine gute Summe an Geld vom Staat überwiesen.

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

Das stimmt. Wenn man abgezahltes Wohneigentum hat und bisschen was im Depot, dann reicht die gesetzliche Rente eigentlich dick für einen guten Lebensabend mit vielen Reisen usw.

Rente vom Partner kommt noch dazu, GKV nur der halbe Beitrag und keine ALV und RV mehr. Brutto und Netto sind da nah nebeneinander und man hat keine berufsbedingten Kosten wie Anzüge, Fahrtkosten Arbeitsweg oder Weiterbildung. Das zweite Auto wird in jedem Fall obsolet.

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 15.08.2020:

Das stimmt. Wenn man abgezahltes Wohneigentum hat und bisschen was im Depot, dann reicht die gesetzliche Rente eigentlich dick für einen guten Lebensabend mit vielen Reisen usw.

Passt nicht ganz zur Eigentlichen Aussage des TE,
aber ich seh da 2 Punkte die ich nur generell erwähnen möchte,
ohne konkreten Bezug zu Verbeamtung oder Selbständigkeit und damit einhergehender privater Vorsorge:

  • die 2400 Euro hören sich heute vor Inflation viel besser an als sie bei Renteneintritt sein werden
  • meines Wissens werden jetzt schon die Rententöpfe querfinanziert, wie soll das mal laufen wenn der demographische Wandel so richtig einschlägt
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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

Natürlich!! Weil auch der Normalo 2400 Rente bekommt. Meine Güte! Schaltet nal euer Gehirn ein. es gibt so viele die kaum ihre Miete bezahlen könenn und dann sollen die noch für ihre Rente sparen?? 2400 Rente ist schon eine Hausnummer. Wer sich jetzt die Rente schön redet sollte einfach mal die augen aufmachen. Es gibt so viele die 45 jahre arbeiten und keine 1000 netto bekommen

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listrea

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 15.08.2020:
iese 720.000 Euro muss der Solo-Selbstständige mal eben nebenher ansparen.

Ja, heutzutage in der ETF-Welt etwas einfacher als früher, trotzdem nicht mal ebenso gemacht. Viele, viele Menschen kennen das gar nicht und vertrauen auf die Versicherungsbranche. Dort gibt es aktuell natürlich bestenfalls Inflationsausgleich, sodass 700k und mehr tatsächlich gespart werden müssen.

Was ist das für eine komische Argumentation?
Doch, es ist so weinfach und es war auch schon früher so einfach, als es "nur" Aktien gab. Ich überlege als Selbstständiger garnicht weiter, sondern investiere alle paar Monate Betrag X in den Aktienmarkt und fertig aus. Selbst mit einer "normalen" Sparrate (d.h. Bruttoeinkommensäquivalent) bin ich damit locker bei dem doppelten als deinen 720k. Und darüber hinaus habe ich auch noch die Freiheit, wie ich es anlage und ob ich jeder Zeit einen Teil davon für eine Immobilie abziehe.

Und was heißt hier "nebenbei"? Altersvorsorge ist Bestandteil eines jeden intelligent-denkenden Selbstständigen, den du mit einem Lehrer vergleichen willst. Klar kannst du auch den Dönerladenbesitzer hernehmen der noch in Naturalien denkt, aber was soll dieser Vergleich dann bringen?

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

wird halt nur in Zukunft nicht mehr so hoch sein können.

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

Rechne halt einfach mal nach, wie viel Prozent Rendite du erreichen musst, wenn du den Beitrag zur gesetzlichen RV selbstständig angelegt hättest. Und zwar den AN und AG Teil, denn beides ist Teil deines Gehalts/Mitarbeiterwerts.

Mit einer eigenen Anlage würde man mit gängigen Anlagen deutlich mehr erhalten. Aber der Sinn der Rentenversicherung ist auch keine renditeträchtige Anlage deines Geldes, sondern Teil des Sozialversicherungssystems

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 15.08.2020:

wird halt nur in Zukunft nicht mehr so hoch sein können.

Das stimmt. Da die Renten an die Löhne gekoppelt sind, werden aus 2.400 Euro in 30 Jahren mal 4.000 - 5.000 Euro, wobei der reale Wert in heutigem Geldwert nicht wesentlich höher als 2.400 Euro sein wird. Ein bisschen schon, denn die Renten steigen seit Jahren höher als die Inflationsrate.

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 15.08.2020:

Rechne halt einfach mal nach, wie viel Prozent Rendite du erreichen musst, wenn du den Beitrag zur gesetzlichen RV selbstständig angelegt hättest. Und zwar den AN und AG Teil, denn beides ist Teil deines Gehalts/Mitarbeiterwerts.

Mit einer eigenen Anlage würde man mit gängigen Anlagen deutlich mehr erhalten. Aber der Sinn der Rentenversicherung ist auch keine renditeträchtige Anlage deines Geldes, sondern Teil des Sozialversicherungssystems

Ist natürlich leider aktuell keine Option, wie du schon gesagt hast, funktioniert unser Rentensystem so nicht.

Etwas problematisch sehe ich dabei immer, was passiert wenn jemand seine Renten Beiträge falsch anlegt und im Alter dann vor dem nichts steht. Wie geht man mit solchen Fällen um?

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 15.08.2020:

Rechne halt einfach mal nach, wie viel Prozent Rendite du erreichen musst, wenn du den Beitrag zur gesetzlichen RV selbstständig angelegt hättest. Und zwar den AN und AG Teil, denn beides ist Teil deines Gehalts/Mitarbeiterwerts.

Mit einer eigenen Anlage würde man mit gängigen Anlagen deutlich mehr erhalten. Aber der Sinn der Rentenversicherung ist auch keine renditeträchtige Anlage deines Geldes, sondern Teil des Sozialversicherungssystems

Es gibt keine Anlage, welche vergleichbar sicher ist. Die Rente ist allen Unkenrufen zum Trotz absolut sicher und absolut inflationsgesichert.

Du sammelst Rentenpunkte und keine nominalen Ansprüche. Ein Rentenpunkt entspricht ca. 1% vom Durchschnittslohn. Da kann Hyperinflation, Währungscrash und sonstwas kommen - du hast Rentenpunkte und die bemessen sich am aktuellen Durchschnittsverdienst - egal, wie Währung gerade heißt und ob die Scheine bis 500 gehen oder ob der kleinste Schein der 10.000 Euro Schein ist.

Ohne das Rentensystem könnten 95% der Rentner nicht leben, daher absolut sicher. Und Rentner werden als Wählergruppe immer bedeutender.

Deine Rechnung mit der Rendite ist etwas schwierig, da es zahlreiche Faktoren gibt. Wenn man eine Person nimmt, welche direkt vor der Rente steht, so kann diese heute etwa 7.500 Euro einzahlen und erhält damit einen Rentenpunkt. Dieser Rentenpunkt bringt dir pro Jahr 410 Euro. Das entspricht eine Verzinsung von 5,5%, wobei die Verzinsung auch noch etwa um 2% steigt, so zumindest die Rentenanpassungen der letzten 10 Jahre. Die Rentenanpassung orientiert sich an der Anpassung der Nominallöhne.

Also sagen wir mal ganz vereinfacht, du bekommst eine ewige Rente von 5,5% inkl. Inflationsausgleich (wobei die Rentenanpassungen in den letzten Jahren sogar über Inflationsausgleich waren). Das ist ok und auch mit risikoreicher eigener Anlage nicht zu schlagen. Denn wenn du wirklich eine ewig Rente willst ohne sog. Langlebigkeitsrisiko (was für ein Unwort), dann musst du dich an der 4%-Regel orientieren. Du würdest 7.500 Euro anlegen und dürftest nur 300 Euro pro Jahr entnehmen und nicht 410 Euro.

Und wenn du etwas ähnliches sicheres haben möchtest wie die Rente, dann kannst du es maximal mit deutschen Staatsanleihen vergleichen, wobei dir dort der Inflationsschutz fehlt. Da kommst du nie im Leben auf 5,5% Rendite.

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know-it-all

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 16.08.2020:

Es gibt keine Anlage, welche vergleichbar sicher ist. Die Rente ist allen Unkenrufen zum Trotz absolut sicher und absolut inflationsgesichert.

"Die Rente ist sicher" hat Norbert Blüm schon in den 80ern behauptet. Du hast wahrscheinlich nicht mitbekommen, dass er dafür stets belächelt worden ist, weil es eine ziemlich kühne Behauptung ist. Seitdem ist bereits das Rentenalter angehoben worden, das Rentenniveau wurde bereits abgesenkt, Renten sind inzwischen teilweise auch steuerpflichtig usw.

Du sammelst Rentenpunkte und keine nominalen Ansprüche. Ein Rentenpunkt entspricht ca. 1% vom Durchschnittslohn. Da kann Hyperinflation, Währungscrash und sonstwas kommen - du hast Rentenpunkte und die bemessen sich am aktuellen Durchschnittsverdienst - egal, wie Währung gerade heißt und ob die Scheine bis 500 gehen oder ob der kleinste Schein der 10.000 Euro Schein ist.

So ist das bisher und durch die Politik so gewollt und etabliert. Wo steht, dass es immer so sein wird?

Ohne das Rentensystem könnten 95% der Rentner nicht leben, daher absolut sicher. Und Rentner werden als Wählergruppe immer bedeutender.

Ja, aber irgendwer muss es halt auch bezahlen. Und teilweise werden das die Rentner auch selbst zahlen (müssen) - bspw. durch ein weiter steigendes Renteneintrittsalter.

Deine Rechnung mit der Rendite ist etwas schwierig, da es zahlreiche Faktoren gibt. Wenn man eine Person nimmt, welche direkt vor der Rente steht, so kann diese heute etwa 7.500 Euro einzahlen und erhält damit einen Rentenpunkt. Dieser Rentenpunkt bringt dir pro Jahr 410 Euro. Das entspricht eine Verzinsung von 5,5%, wobei die Verzinsung auch noch etwa um 2% steigt, so zumindest die Rentenanpassungen der letzten 10 Jahre. Die Rentenanpassung orientiert sich an der Anpassung der Nominallöhne.

Deine Renditeberechnung ist m.M.n. nicht richtig. Denn, auch wenn es aufgrund der zu Beginn des Rentenbezugs unbekannten Laufzeit nicht direkt vergleichbar ist, ist das in die RV eingezahlte Geld am Ende der Entnahmephase weg/verbraucht.
Es ist also nicht gleichzusetzen mit der laufenden Verzinsung eines Kapitalstocks mit Auszahlung der Zinsen.
Zur Renditeberechnung müsste man das ganze viel mehr als einen Entnahmeplan über Laufzeit X (Rentenbeginn bis zum Tod) mit laufender Verzinsung betrachten. Dann kommt viel weniger als 5,5% Rendite heraus. Bei verhältnismäßig kurzen Rentenbezugsdauern ist die Rendite dadurch weit im negativen Bereich.
Für kommendes Jahr fällt übrigens die Verzinsung (AKA Rentenerhöhung) voraussichtlich schon einmal aus, denn die Rentenerhöhung läuft der Entwicklung der Löhne hinterher und die sind in diesem Jahr aufgrund Corona nicht gestiegen.

Also sagen wir mal ganz vereinfacht, du bekommst eine ewige Rente von 5,5% inkl. Inflationsausgleich (wobei die Rentenanpassungen in den letzten Jahren sogar über Inflationsausgleich waren). Das ist ok und auch mit risikoreicher eigener Anlage nicht zu schlagen. Denn wenn du wirklich eine ewig Rente willst ohne sog. Langlebigkeitsrisiko (was für ein Unwort), dann musst du dich an der 4%-Regel orientieren. Du würdest 7.500 Euro anlegen und dürftest nur 300 Euro pro Jahr entnehmen und nicht 410 Euro.

Die 4% Regel ist zu pauschal. Bei einem Aktienbasierten Investment darf man in Summe und im Mittel - natürlich mit Schwankungen - eine laufende Rendite von mind. 4% erwarten. Wenn man also jährlich 4% entnimmt, verbraucht sich das Kapital gar nicht. Man kann die Entnahme also bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Um es vergleichbar mit der Rente zu machen, kann man den Entnahmeplan also so steuern, dass sich das Kapital durch die Entnahme verbraucht. Dann könnte man logischerweise weit mehr als 4% entnehmen.

Und wenn du etwas ähnliches sicheres haben möchtest wie die Rente, dann kannst du es maximal mit deutschen Staatsanleihen vergleichen, wobei dir dort der Inflationsschutz fehlt. Da kommst du nie im Leben auf 5,5% Rendite.

Wie oben dargestellt, ist deine Renditeberechnung nicht richtig.

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 16.08.2020:

Es gibt keine Anlage, welche vergleichbar sicher ist. Die Rente ist allen Unkenrufen zum Trotz absolut sicher und absolut inflationsgesichert.
...
Ohne das Rentensystem könnten 95% der Rentner nicht leben, daher absolut sicher. Und Rentner werden als Wählergruppe immer bedeutender.

Das soll jetzt in keinster Weis provokativ oder polemisch oder sonst irgendwie wertend sein:

Woher soll in Zukunft das Geld für die deiner Ansicht nach sichere und inflationsgeschützte Rente herkommen?
Meines Wissens wird jetzt schon relativ heftig quer finanziert und in den nächsten Jahren werden verdammt viele Leute in Rente gehen und es gibt einfach nicht genug Junge.

Bei dem Argument mit der Wählergruppe bin ich bei dir, aber wenn einfach in Zukunft massiv weniger Geld da sein wird?!?

Deutschland stand in der Vergangenheit und ist teilweise auch jetzt noch wirtschaftlich sehr gut da in der Welt, speziell dank Autoindustrie, Pharma und Maschinenbau. Ich persönlich sehe die Zukunft aber hier nicht so wirklich rosig. Und auch beim momentan großen Ding 'Tech' steht D nicht so gut da.

Auch hier wieder nicht polemisch sondern ernsthaft die Frage:

Was sind aus deiner (natürlich gern auch andere hier) Sicht Argumente für den künftigen Wohlstand in Deutschland?

Ich komme z.B. aus einer Region wo viele auch nicht hoch qualifizierte Leute danke Autoindustrie und deren Zulieferer einen ziemlich hohen Lebensstandard haben. Ich seh momentan nicht wie das in Zukunft erhalten werden kann.

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 16.08.2020:

Das Problem ist halt, dass die Rentenkasse jetzt schon in einer eklatanten Schieflage ist, der Zuschuss aus dem Bundeshaushalt beträgt ja jetzt schon 100 Mrd. Euro. Bei einem Bundeshaushalt von 350 Mrd. Euro wohlgemerkt.

Hierzu auch:
www.bmas.de/DE/Themen/Rente/Fakten-zur-Rente/Gesetzliche-Rentenversicherung/indikator-anteil-bundesmittel-an-ausgaben-gesetzlicher-rentenversicherung.html

Du musst den Zuschuss noch in versicherungsfremde Leistungen unterteilen und echten Zuschuss. Sachen wie Mütterrente werden und sollen ja gerade nicht von Beitragszahler finanziert werden, sondern vom Staat. Der Rententräger ist nur Mittel zum Zweck und durchlaufender Posten. Stattdessen könnte auch die Bundesrepublik Deutschland Müttern 100 Euro pro Monat zahlen, sobald sie in Rente sind. Stattdessen zahlt die BRD an den Rententräger und der Rententräger an die Mütter in Rente.

Der echte Bundeszuschuss ist unter 50 Mrd. Euro - immer noch eine große Menge Geld, aber eben nicht 100 Mrd. Euro.

Die Zuschüsse sind nicht beliebig, sondern über feste Formeln an die Entwicklung von Löhnen, Gehältern und Mehrwertsteuer gekoppelt. Löhne, Gehälter und das Mehrwertsteueraufkommen entwickeln sich relativ gleichmäßig, sodass hier auch der Bundeszuschuss gleichmäßig, planbar und weiter ansteigt. Ohne, dass es jemals zu einem Finanzierungsproblem kommen kann, denn er wird ja aus der Lohnsteuer, Einkommensteuer, Mehrwertsteuer, etc. bezahlt, an welche er direkt oder indirekt gekoppelt ist.

In Österreich werden 22,8 Prozent statt 18,6 Prozent Rentenbeitrag gezahlt. Dort wurden durch Gesetzesänderung auch Beamte und Selbständige einbezogen. Wenn man eine neue Gruppe einbezieht, zahlt diese erstmal 40-45 Jahre nur ein, eh dann langsam erste Jahrgänge Rente beziehen. Bis eine neue Gruppe vollständig im Gleichgewicht ist (also alle Rentenjahrgänge "belegt" sind), dauert es 65, 70 und mehr Jahre.

Ich will nicht sagen, dass man damit dauerhaft alles löst, aber durch die Einbeziehung von Beamten und Selbständigen schiebt man das Problem schon mal 65 Jahre in die Zukunft (2085). Natürlich nur Neu-Beamte und Selbständige ab Jahrgang 1995 und jünger dürfen einbezogen werden.

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 15.08.2020:

Oft liest man in diesem Forum das Gemecker darüber, dass die Rente ja so viel niedriger als die Pension wäre. Und das stimmt natürlich. Trotzdem sollte man vielleicht auch mal in eine andere Richtung vergleichen, zum Beispiel mit normalen Selbstständigen, welche nicht in die Rente einzahlen.

Ich habe studiert und eine ordentliche Stelle. Auf meinem Rentenbescheid steht eine zu erwartende Rente von etwa 2.400 Euro. Auf 12 Monate und zur Sicherheit mal auf 25 Jahre gerechnet (kann ja passieren) sind das 720.000 Euro.

Diese 720.000 Euro muss der Solo-Selbstständige mal eben nebenher ansparen.

Ja, heutzutage in der ETF-Welt etwas einfacher als früher, trotzdem nicht mal ebenso gemacht. Viele, viele Menschen kennen das gar nicht und vertrauen auf die Versicherungsbranche. Dort gibt es aktuell natürlich bestenfalls Inflationsausgleich, sodass 700k und mehr tatsächlich gespart werden müssen.

Also, lieber schau ich zu, dass ich die Lücke z.B. zu einem hessischen Lehrer in Pension (3.670 Euro) schließe, indem ich fleißig in A1JX52 investiere und nebenher mein Haus abzahle, als dass ich mich darüber beschwere, dass ich vom Staat weniger bekomme. Denn im Vergleich zu einem Selbstständigen bekommt man schon eine gute Summe an Geld vom Staat überwiesen.

Du bezahlst 543 Euro im Monat, dein Arbeitgeber auch

1086€ pro Monat, 13032Euro pro Jahr
Wenn du jetzt 27 sein solltest wirst du 521280 Euro eingezahlt haben.
Die 1,5% die benötigt werden um die 720k zu erreichen sind mit Glück ein Inflationsausgleich.

Wenn du es schaffst 4% nach Inflation zu erreichen, hättest du 1,265 Mio Euro.

Dazu kommt ein steigender Beitrag bei gleichzeitig sinkendem Rentenniveau.

Lange Rede kurzer Sinn, wenn du es selbst machen würdest hättest du in der Rente 500k-800k Euro mehr.

antworten
WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 18.08.2020:

Du bezahlst 543 Euro im Monat, dein Arbeitgeber auch

1086€ pro Monat, 13032Euro pro Jahr
Wenn du jetzt 27 sein solltest wirst du 521280 Euro eingezahlt haben.
Die 1,5% die benötigt werden um die 720k zu erreichen sind mit Glück ein Inflationsausgleich.

Wenn du es schaffst 4% nach Inflation zu erreichen, hättest du 1,265 Mio Euro.

Dazu kommt ein steigender Beitrag bei gleichzeitig sinkendem Rentenniveau.

Lange Rede kurzer Sinn, wenn du es selbst machen würdest hättest du in der Rente 500k-800k Euro mehr.

Mal als Vergleich: Wer wie ich das Glück hat, in ein berufsständisches Versorgungswerk einzuzahlen statt in die Rentenkasse hat bei gleicher Höhe der Einzahlungen (volle Einzahlung des AN und AG Beitrages in Höhe der Beitragsbemessungsgrundlage) zur Zeit eine Rentenerwartung von ca. EUR 3.600. In der gesetzlichen rente sind es eher so 2.200 glaube ich. Das kann sich natürlich auch ganz schnell ändern, wenn das Nullzinsumfeld wie zu erwarten weiter anhält..

antworten
WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

ja wobei die Versorgungswerke noch den Vorteil haben, dass sie nicht so ein spielball politischer Ideen sind wie die gesetzliche RV, bzw. beliebig angepasst werden können.

WiWi Gast schrieb am 18.08.2020:

Mal als Vergleich: Wer wie ich das Glück hat, in ein berufsständisches Versorgungswerk einzuzahlen statt in die Rentenkasse hat bei gleicher Höhe der Einzahlungen (volle Einzahlung des AN und AG Beitrages in Höhe der Beitragsbemessungsgrundlage) zur Zeit eine Rentenerwartung von ca. EUR 3.600. In der gesetzlichen rente sind es eher so 2.200 glaube ich. Das kann sich natürlich auch ganz schnell ändern, wenn das Nullzinsumfeld wie zu erwarten weiter anhält..

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WiWi Gast

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 18.08.2020:

Du bezahlst 543 Euro im Monat, dein Arbeitgeber auch

1086€ pro Monat, 13032Euro pro Jahr
Wenn du jetzt 27 sein solltest wirst du 521280 Euro eingezahlt haben.
Die 1,5% die benötigt werden um die 720k zu erreichen sind mit Glück ein Inflationsausgleich.

Wenn du es schaffst 4% nach Inflation zu erreichen, hättest du 1,265 Mio Euro.

Dazu kommt ein steigender Beitrag bei gleichzeitig sinkendem Rentenniveau.

Lange Rede kurzer Sinn, wenn du es selbst machen würdest hättest du in der Rente 500k-800k Euro mehr.

Du verkennst hier, dass die 2.400 Euro brutto ja im Jahr 2050, 2060 oder wann auch immer eben nicht 2.400 brutto sind, sondern der Rentenwert im Jahr 2050, 2060 usw.

Also, wenn auf dem Bescheid 2.400 Euro brutto nach heutigem Rentenwert stehen, sind es dann 2050, 2060 zum Beispiel 4.000 oder 5.000 Euro brutto.

Also anders gesagt, du brauchst etwa 1,5% + Inflation + Steuer als Rendite. Wenn die Inflation 2% beträgt und der Steuersatz 26,4%, dann brauchst du 4,8% Bruttorendite, damit du davon dann 1,3% Rendite als Steuer zahlst, 2% Inflationsausgleich und 1,5% Rendite.

Es wird immer wieder gefordert, privates Kapitalvermögen mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern, ohne Einführung des Halbeinkünfteverfahrens. Dann bräuchtest du bei 44,31% Steuersatz eine Brutto-Rendite von 6,3%.

Das ist auch alles gut und schön und theoretisch kann ein breites ETF-Portfolio diese Renditen erreichen, aber auch nicht wirklich mehr. Bitte nicht mit nominalen Renditen vergleichen, welche zu Zeiten von 4-7% Inflation erreicht wurden.

Trotzdem bietet dir die gesetzliche Rentenversicherung auch andere Vorteile. Etwa absolute Sicherheit auch im Fall von Währungscrash, Änderung der Besteuerung von Aktien oder Vermögenssteuern. Denn die Rente bemisst sich immer an Durchschnittseinkommen.

Lass doch dann lieber das Tagesgeld weg und nicht die gesetzliche Rente, welche immerhin etwa 4,8% - 6,3% Rendite bringt (als Raucher weniger). Rente + abgezahltes Wohneigentum + 2k ETF-Sparrate und man sollte keine Probleme bekommen.

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know-it-all

Rente vs Pension? Rente vs Selbständiger!

WiWi Gast schrieb am 19.08.2020:

Es wird immer wieder gefordert, privates Kapitalvermögen mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern, ohne Einführung des Halbeinkünfteverfahrens. Dann bräuchtest du bei 44,31% Steuersatz eine Brutto-Rendite von 6,3%.

Deine Argumentation mag mathematisch richtig sein (habe nicht nachgerechnet...). Allerdings machst du meiner Meinung nach den Fehler, dass du bei einer kapitalbasierten Rentenvariante Änderungen zum Schlechten hin einplanst und gleichzeitig behauptet die gesetzliche Rente biete "absolute Sicherheit" und es sind demnach keinerlei Verschlechterungen zu erwarten.
Dabei ignorierst du komplett die größte Herausforderung der RV - eben die Demographie. Es ist zwar schön, dass auf den jährlichen Renteninformationsschreiben 2 Szenarien mit 1% und 2%iger Steigerung p.ä. durchgerechnet sind, aber wer das denn mal bezahlen soll, steht da nicht.
Und wenn schon theoretische zukünftige Systemänderungen in die Kalkulation eingepreist werden: Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass in der Zukunft die Proportionalität zwischen Anzahl erworbener Rentenpunkte und Höhe der Rentenansprüche aufgehoben werden könnte. Ablösen könnte man das durch eine Art degressiven Verlauf, so dass die durch zusätzliche Rentenpunkte erworbene zusätzliche Rente immer kleiner wird (in VWL würde man das als abnehmenden Grenznutzen zusätzlicher Rentenpunkte bezeichnen).
Dann würde jemand mit mehr Rentenpunkten immer noch mehr Rente bekommen, als jemand mit weniger Punkten. Andersrum würde die doppelte Anzahl von Rentenpunkten aber nicht mehr zu einer doppelt so hohen Rente führen, usw. Bereits wenige Punkte könnten dann für eine Art Mindestrente ausreichend sein.

Trotzdem bietet dir die gesetzliche Rentenversicherung auch andere Vorteile. Etwa absolute Sicherheit auch im Fall von Währungscrash, Änderung der Besteuerung von Aktien oder Vermögenssteuern. Denn die Rente bemisst sich immer an Durchschnittseinkommen.

Vor 25 Jahren hätte man sich wahrscheinlich nicht träumen lassen, dass Rentenauszahlungen irgendwann mal steuerpflichtig sind. Die Steuergrößen für die gesetzliche Rente werden zwar immer vom Durchschnittseinkommen abgeleitet, aber das Rentenniveau (ausgedrückt in % vom Durchschnittseinkommen) ist über die Jahre bereits signifikant gesunken.

Lass doch dann lieber das Tagesgeld weg und nicht die gesetzliche Rente, welche immerhin etwa 4,8% - 6,3% Rendite bringt (als Raucher weniger). Rente + abgezahltes Wohneigentum + 2k ETF-Sparrate und man sollte keine Probleme bekommen.

Zur Renditeberechnung in der gesetzlichen Rente habe ich bereits etwas geschrieben. Im Übrigen gebe ich dir recht, dass man die gesetzliche Rente als einen von mehreren Bausteinen für einen Ruhestand ohne akute Finanzsorgen verstehen sollte.

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rentenpaket.de - Informationsseite zu den Leistungen des Rentenpakets

Screenshot von der Internetseite www.rentenpaket.de.

Das seit Juli 2014 geltende Rentenpaket der Bundesregierung enthält unter anderem die abschlagsfreie Rente ab 63 und die Mütterrente. Die Internetseite rentenpaket.de informiert zu den neuen Leistungen des Rentenpakets und bietet einen Renten-Rechner zur Bestimmung des Renteneintrittsalters.

Die Rente: Der schönste Lebensabschnitt hat viel zu bieten

Ein riesen großes Wahlplakat des DGB wirbt für eine "Gute Rente".

Viele fiebern dem Moment ihr Leben lang entgegen. Es scheint noch eine halbe Ewigkeit, doch oft verfliegt die Zeit. Die Rente rückt näher und der letzte Arbeitstag steht bevor. Der ersehnte Moment ist jedoch der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt und nicht immer leicht. Zwar ist endlich Zeit für das, wovon man immer geträumt hat: Ausschlafen, Reisen, Sport oder neue Hobbys, für die im Berufsleben kein Raum war. Doch das kostet Geld, daher ist es wichtig, für den Ruhestand vorzusorgen. Ein Überblick über die zu erwartende Rente und finanzielle Mittel ist zu empfehlen. Der Lebensstandard sollte im Rentenalter erhalten bleiben, um nicht die Lebensfreude im Alter zu schmälern.

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